Es ist erschreckend: Die Weltmächte halten Kriege für ein legitimes Mittel ihrer Politik! Seit 1945 wurden etwa 300 Kriege geführt, die 25 Millionen Opfer forderten, über 85 Prozent davon Zivilisten. In unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner – Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen“ entreißen wir das Tabuthema dem Vergessen und geben den Opfern eine Stimme. Hier mehr erfahren.
_ von Dr. Günther Kriemel
Auch millionenfacher Massenmord an Unschuldigen, Ausrottung und Vertreibungen sind gängige Mittel, auch von modernen Demokratien, auch in neuester Zeit. Die moderne Völkermorddefinition umfasst bereits die Planung, eine Gruppe von Menschen zu vernichten; Vernichtung einer Führungselite ist Politizid oder Ethnozid. Es gibt ein ganzes Lexikon der Völkermorde, das von Gunnar Heinsohn verfasst wurde.
Delikt Massentötung, Genozid und Vertreibung
Im britischen Krieg gegen den Burenstaat deportierte 1901 der Generalstabschef der britischen Armee die wehrlosen Angehörigen der im Feld stehenden Buren in riesige Hungerlager in einem Trockengebiet und brannte ihre Farmen nieder. Von den 120.000 Frauen und Kindern starben mehr als 25.000 an Hunger, Durst, fehlender Versorgung und Krankheiten. Dies war im 20. Jahrhundert der Ausgangspunkt und Auftakt für die Deportation in Konzentrationslager von Zivilisten in Russland, Kanada, Polen, Japan, CSR, Australien, China, Deutschland, USA, Frankreich, Österreich, Großbritannien und vielen anderen Staaten.
1908 gab der belgische König Leopold den Kongo ab, den er 23 Jahre lang als seinen Privatbesitz versklavt und ausgeplündert hatte. Handabhacken war eine übliche Methode zur Disziplinierung und Bestrafung. Seine extrem brutale Herrschaft hatte 15 – 25 Millionen Menschen das Leben gekostet („Kongogräuel“).
Sieben Jahre später ermordeten die „Jungtürken“ (geleitet von „Dönmeh“) nach akribischen Ausrottungs-Planungen etwa anderthalb Millionen armenische, assyrische und griechisch-orthodoxe Christen. Großbritannien verursachte den Tod von bis zu 800.000 Deutschen durch die Hungerblockade nach dem Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg. 1923 verfügten die Demokratien die Vertreibung von anderthalb Millionen Christen aus Kleinasien, die schon 1.500 Jahre dort gesiedelt hatten, bevor die Türken in Anatolien einfielen.
Kommunisten ermordeten 100 Millionen Menschen
Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot mordeten durch Terror im Bürgerkrieg, Gulag, Holodomor oder die Kulakenausrottung weit über 100 Millionen Menschen, zumeist Angehörige ihrer eigenen Völker. Lew Kopelew bezifferte die Zahl der Opfer allein in der Sowjetunion mit 120 Millionen, wobei er die im Zweiten Weltkrieg durch (hinter der Front aufgestellte) „Sicherungstruppen“ Ermordeten und alle Opfer mitzählt, die indirekt durch Stalins Regime ums Leben gekommen sind.
Dem Kommunismus fielen in China 65 Millionen, in Afrika 1,7 Millionen, in Afghanistan 1,5 Millionen, in Nordkorea 2 Millionen, in Kambodscha 2 Millionen, in Vietnam 1 Million und in Lateinamerika 150.000 Menschen zum Opfer (vgl. hierzu das Schwarzbuch des Kommunismus von Stéphane Courtois).
Polen, von den Mittelmächten 1916 neu begründet, unternahm es 1939 nach dem erzwungenen (präventiven) Einmarsch der Deutschen, die Millionen umfassende deutsche Minderheit auszurotten, die schon seit 1918/23 hart bedrängt und dezimiert worden war.
Dank dem raschen Vormarsch der deutschen Truppen konnte der Großteil der Deutschen gerettet werden, oft in letzter Minute. Etwa 6.000 Menschen wurden umgebracht. Dasselbe widerfuhr Polen seitens der Sowjetunion 1940, als Stalin den Mord an rund 25.700 Intellektuellen unter den polnischen Kriegsgefangenen befahl (vgl. hierzu die Ausführungen in Stalins Vernichtungskrieg 1941- 1945 von Joachim Hoffmann).
Massaker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Millionen von indischen Muslimen und Hindus wurden 1947/48 im Bürgerkrieg massakriert. Im Biafrakrieg 1966 -70 wurden zwischen einer und vier Millionen Zivilisten ermordet. Die indonesische Armee rottete seit 1975 einen großen Teil der Bevölkerung von Osttimor aus. Der afrikanische Stamm der Hutu ermordete mit Macheten eine Million Tutsis. „Befriedung“ im Korea- und Vietnamkrieg bedeutete vielfach Ausrottung. Die Korea-, Vietnam- und Irakkriege kosteten 10-15 Millionen Menschen das Leben.
Engländer, Holländer, Franzosen und Portugiesen bombardierten Eingeborenendörfer in ihren Kolonialkriegen und verursachten Millionen Tote unter den Zivilisten, auch nach 1945/50. Die Verwendung von jahrzehntelang persistierendem Agent Orange und der gentoxischen Uranmunition durch die USA in ihrer Serie von unprovozierten „humanitären“ Angriffskriegen war genozidal.
Einsatz der Hungerwaffe gegen Deutschland
Churchill war dafür bekannt, dass er bei Kriegsplänen eine niedrige Hemmschwelle hatte. So äußerte Churchill in einem Gespräch mit Heinrich Brüning im Jahr 1934:
Deutschland muss wieder besiegt werden, und dieses Mal endgültig!
(zitiert nach dem Buch Deutschland ausradieren von Reinhard Oltmann und Hugo Wellems).
Massenmorde schienen für ihn zum normalen Geschäft des Krieges zu gehören und Vertreibungen gegenüber war er auch nicht zurückhaltend. Durch strategische oder operative militärische Begabung ist er allerdings keineswegs bekannt geworden.
Im Jahre 1940 wollte er sowjetische Ölfelder mit Doppeldeckern angreifen lassen. Churchill war für Planung und Einsatz von Giftgas und Milzbrand-Sporen gegen Russland (so im Interventionskrieg 1918), Indien und Deutschland verantwortlich. Er äußerte:
Ich bin sehr dafür, Giftgas gegen unzivilisierte Stämme zu gebrauchen.
(vgl. hierzu die ausführliche Quellensammlung Winston Churchill: The Power of Words. His Remarkable Life Recounted Through His Writings and Speeches)
Während der erpresserischen Hungerblockade gegen das Deutsche Reich nach dem Waffenstillstand 1918 ließ er die gesamte Fischausbeute Norwegens aufkaufen und auf englischen Feldern als Dünger verrotten, nur damit sie den Hunger der Deutschen nicht mildern konnte. Nur Stunden nach der englischen Kriegserklärung 1939 machte Hitler ein Angebot: Sofortiger Rückzug der Truppen aus Polen, Reparationen für die bisher entstandenen Kriegsschäden, internationale Konferenz zur Beratung über das Korridorproblem.
Zahlreiche hintertriebene Friedensinitiativen
Die Staatsoberhäupter von Holland, Belgien, Frankreich und den USA rieten zur Annahme. Aber Churchill sorgte dafür, dass weder das Unterhaus noch das englische Volk davon Kenntnis erhielten (vgl. hierzu Patrick Buchanan: Churchill, Hitler und der Unnötige Krieg).
Das Volk in Großbritannien zeigte durch Einsendungen an die Regierung, Streiks und sogar Sabotage, daß es keinen Krieg wollte. 150.000 Kriegsgegner wurden ins Gefängnis geworfen. 1939-40 unternahmen viele Staaten, namhafte Politiker, Wissenschaftler und Wirtschaftsgrößen eine Reihe von Versuchen, den drohenden Krieg abzuwenden oder nach dem Ausbrechen zu beenden (vgl. hierzu die Arbeiten von Hans Meiser: Gescheiterte Friedensinitiativen 1939 – 1945 und Ulrich Schlie: Kein Friede mit Deutschland).
Holland, Belgien, Luxemburg, Schweden, Norwegen Finnland, Rumänien, der Vatikan, Spanien, sogar ansatzweise die USA traten mit Friedensvorschlägen hervor oder unterstützten die Initiativen anderer Staaten. Churchill torpedierte sie alle, und es war auch Churchill, der durch eine prononcierte Kriegsrede den Erfolg von Hitlers Friedensrede nach der Neutralisierung Polens verhinderte (vgl. hierzu Hans Meiser: Gescheiterte Friedensinitiativen 1939 – 1945). 1940 plante Churchill, die Bevölkerung Italiens von Albanien aus mit vergiftetem Essen zu versorgen, Minister Hugh Dalton verhinderte die Ausführung (vergleiche hierzu die Arbeit von Stefan Scheil: Churchill, Hitler und der Antisemitismus).
Churchill und die Vertreibung der Deutschen
Churchill verantwortete 1943 die Vernichtung und den Abtransport von Nahrungsmitteln aus Bengalen durch die Briten mit der Folge von anderthalb bis vier Millionen Hungertoten. Das berührte jedoch die selektiv relativierende Weltmeinung nicht: „Angesichts des gigantischen weltweiten Zusammenpralls ist der Hunger in Bengalen eine zu vernachlässigende Größe.“ (vgl. hierzu Domenico Losurdo: Kampf um die Geschichte: Der historische Revisionismus und seine Mythen). Die Hindus seien ein „bestialisches Volk mit einer bestialischen Religion“ (Churchill lt. Wikipedia), „ein widerliches Volk“, ihr Aussterben sei längst fällig und er wünschte, sie durch ein paar Bomber auszulöschen (diese Aussagen finden sich in seinen Tagebüchern).
Bei Kriegsende wiederholte Churchill frühere Aussagen: Die Deutschen brauchten den Osten ihres Landes nicht mehr, da im Jahre 1946 ohnehin sechs bis sieben Millionen Deutsche umkommen würden (zitiert nach dem Schwarzbuch des Kommunismus von Stéphane Courtois). Es war auch Churchill, der der wichtigste Urheber der Vertreibung war (so beschreibt es jedenfalls Alfred Maurice de Zayas in seinem Buch Die Angloamerikaner und die Vertreibung der Deutschen aus Ost- und Mitteleuropa).
Im Westen Deutschlands richteten die USA im Zuge der Errichtung ihrer Okkupation Todeslager ein, die heute weitgehend vergessen sind. „Bei Gott, ich hasse die Deutschen“, schrieb der spätere US-Präsident Eisenhower im September 1944.
Den zweiten Teil dieses Beitrags lesen Sie morgen.
In unserer neuen Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner – Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen“ entreißen wir dieses Tabuthema dem Vergessen und geben den Opfern eine Stimme. Hier mehr erfahren.